Elektromobilität: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) (2015): Neue Mobilität für | + | * Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) (2015): Neue Mobilität für Unternehmen. Empfehlungen zum Einsatz von Elektrofahrzeugen. Erfurt [https://www.thega.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/thega_neue_mobilitaet_fuer_unternehmen.pdf] |
− | * Bundesministerium für Verkehr | + | * Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) (2015): Elektromobilität in Flotten. Handlungsempfehlungen zur Integration von Elektromobilität in Flotten für Fuhrparkbetreiber. Berlin [http://www.xn--starterset-elektromobilitt-4hc.de/content/1-Bausteine/2-Gewerbeverkehr/elektromobilitaet-in-flotten_handlungsleitfaden.pdf] |
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2023, 07:55 Uhr
In den Betrieben gewinnt das Thema Elektromobilität an Bedeutung. Im Jahr 2017 gab es knapp 25.000 Neuzulassungen von Elektroautos, was einer Steigerung von 117 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht [1][2]. Viele Fuhrparkleiter prüfen den Einsatz von Elektroautos in ihrer Flotte. Zudem planen zahlreiche Unternehmen den Bau von Ladeinfrastruktur auf dem Betriebsstandort. Die Elektrifizierung des Fuhrparks gehört derzeit zu den wichtigsten Anlässen für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Auch in den Maßnahmenkonzepten vieler Betriebe tauchen Elektromobilität und alternative Antriebe immer öfter auf.
Inhaltsverzeichnis
Maßnahmen(bündel)
Ladeinfrastruktur
Bund und Länder stellen derzeit Fördermittel zur Verfügung, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben. In vielen Kommunen und Regionen werden – unterstützt durch ein Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums – Elektromobilitätskonzepte erstellt, in deren Rahmen der Bedarf an Ladeinfrastruktur ermittelt und Strategien zur flächendeckenden Versorgung erarbeitet werden [1].
Sowohl die Förderprogramme für Elektromobilität als auch die kommunalen Elektromobilitätskonzepte geben den Unternehmen Unterstützung beim Aufbau der nötigen Ladeinfrastruktur. Die Motive der Unternehmen sind unterschiedlich: Wenn Unternehmen eigene Elektroautos in den Fuhrpark integrieren, sollen diese möglichst auf dem Firmengelände geladen werden können. Immer häufiger fragen aber auch Mitarbeiter an, ob sie ihr Elektro-Auto während der Arbeitszeit beim Arbeitgeber aufladen dürfen. Um Synergien zu nutzen, kann fallweise auch die Einrichtung einer „halböffentlichen“ Ladestelle sinnvoll sein, die neben betrieblichen Nutzern auch Dritten Zugang gewährt. Dies ist zudem auch eine steigende Kundenanforderung.
Tipps und Hinweise
Elektroauto-Rechner
Das Öko-Institut hat im Internet einen Elektromobilitätsrechner bereitgestellt. Mit diesem erhalten Fuhrparkleiter Informationen darüber, wie sich Elektrofahrzeuge am Besten in die Flotte integrieren lassen. Außerdem können Gesamtkosten und CO2-Emissionen berechnet werden [2].
Elektroautos als Stromspeicher
Elektroautos spielen in den Energieszenarien der Zukunft als Stromspeicher eine zunehmende Rolle. Erste Versuche zeigen, dass Elektroautos zur Stabilisierung der Stromnetze eingesetzt werden können. In vielen Betrieben ist das Lastmanagement mit Hilfe von Elektromobilen bereits seit langem praktizierte Wirklichkeit: Elektrobetriebene Gabelstapler werden nachts aufgeladen, weil dann der Strom besonders günstig ist. Künftig werden die Elektrofahrzeuge des Betriebs und seiner Mitarbeiter in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen und Speichern für ein effektives Lastmanagement genutzt werden können. [3]
Praxisbeispiele
- SAP hat eine nachhaltige Unternehmensstrategie und möchte bis 2025 klimaneutral sein. Die Firmenwagenflotte verursacht ca. ein Viertel unserer globalen CO2 Emissionen. Der weltweite Fuhrpark besteht aus ca. 26.000 Fahrzeugen, davon ca. 16.500 Firmenwagen in Deutschland. Ziel ist es, 20 Prozent der Flotte bis 2020 auf E-Fahrzeuge umzustellen und 5.000 elektrisch betriebene Firmenwagen weltweit zu nutzen. Alle Firmenwagen können auch für private Fahrten genutzt werden. Um die CO2-Emissionen des Fuhrparks zu reduzieren gibt es verschiedene Hebel: Im SAP Konzern gibt es ein maximales CO2 Limit von 140 Gramm CO2 pro Kilometer, welches über einen dynamischen Index jedes Jahr geprüft und nach unten angepasst wird. Zudem werden emissions- und verbrauchsarme Fahrzeuge durch eine entsprechende Bonifizierung gefördert. Wir setzen auf eine freiwillige Umstellung der Mitarbeiter/innen auf E-Fahrzeuge und haben daher viele Anreize geschaffen. Zum Beispiel erweitern wir kontinuierlich die Ladeinfrastruktur an verschiedenen SAP Standorten, fördern das Laden zuhause und gewähren einen Bonus für E-Fahrzeuge. Derzeit können SAP Mitarbeiter/innen rund 260 SAP-Ladesäulen an 11 deutschen Standorten nutzen. 170 weitere Ladesäulen sind bis Ende 2018 geplant. Der gesamte Energiebedarf der SAP wird zu 100 Prozent aus Grünstrom gedeckt.
- 2016 hat die Bürgel GmbH ihren Pkw-Fuhrpark vollständig auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Die Fahrzeuge laden in der Regel während der Standzeit und stehen bei fast jeder Fahrt voll geladen zur Verfügung. Weitere Details und Praxisbeispiele in der Broschüre "mobil gewinnt".
- Im Rahmen des Umweltprogramms „greenAOK“ treibt die AOK Baden-Württemberg systematisch die Elektrifizierung ihrer Poolfahrzeuge voran. Bis 2020 sollen über 80 Prozent des Fuhrparks elektrifiziert sein sowie eine einheitliche und vernetzbare Ladesäuleninfrastruktur installiert werden.
Weitere Hilfestellungen
Quellen:
- Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) (2015): Neue Mobilität für Unternehmen. Empfehlungen zum Einsatz von Elektrofahrzeugen. Erfurt [3]
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) (2015): Elektromobilität in Flotten. Handlungsempfehlungen zur Integration von Elektromobilität in Flotten für Fuhrparkbetreiber. Berlin [4]
Ansprechpartner:
- B.A.U.M. Consult GmbH, Hamm (Ansprechpartner: Elmar Stevens) [5]
Einzelnachweise
- ↑ Statista, Anzahl der Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben in Deutschland im Jahr 2017
- ↑ Website der Automobilindustrie, Elektromobilität, aufgerufen am 12.09.2018
- ↑ Jana Hoeffner, Electrify BW e.V., Das Elektroauto als Stromspeicher., 18. Februar 2015