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Version vom 7. September 2018, 12:02 Uhr von Daniel Sieberath (Diskussion | Beiträge) (Definition "betriebliches Mobilitätsmanagement": Bindestriche entfernt)
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(Bildquelle: MonikaP - pixabay)

Gründe für Mobilitätsmanagement

Mit einem betrieblichen Mobilitätsmanagement verbessern Unternehmen und Organisationen die Mobilität in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Zudem bieten Sie Ihren Beschäftigten Möglichkeiten für eine preisgünstigere und gesündere Mobilität.

  • Weniger Pkw-Stellplätze bedeuten weniger Kosten.
  • Vorhandene Fahrzeuge können besser ausgelastet werden.
  • Stress und Zeitverluste durch die Fahrt mit dem Auto können reduziert werden.
  • Fahrradfahren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel machen Mitarbeiter gesünder und mobiler.
  • Attraktive Mobilitätsangebote steigern das Image des Unternehmens.

Zudem verspüren viele Unternehmen einen zunehmenden Druck aufgrund von Problemen im regionalen Umfeld:

Flächenknappheit

Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Vor allem in den Ballungsräumen ist der Druck auf die Flächennutzung hoch; Flächen für den fließenden und ruhenden Verkehr stehen in Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen (Wohnen, Arbeiten, Erholung). Auch die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ist stark belastet, Verkehrsprobleme und Staumeldungen nehmen zu. Ein Arbeitnehmer in Deutschland verbringt heute in den Ballungsräumen durchschnittlich 30 Stunden pro Jahr im Stau [1]

Gesundheitsbelastungen

Die Konzentrationen an Luftschadstoffen überschreiten in vielen deutschen Städten die vorgeschriebenen Grenzwerte. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurden 2010 euro-paweit Grenzwerte unter anderem für Stickstoffdioxid festgelegt. Aufgrund von Überschreitungen dieser Grenzwerte drohen in diversen Städten deshalb Fahrverbote [2].

Energiewende

Verkehr benötigt Energie. Über 90 Prozent der im Verkehr eingesetzten Energie stammt aus fossilen Energiequellen (Benzin, Diesel, Erdgas). Fossile Energieträger sind nur begrenzt verfügbar, zudem heizt deren Verbrennung den Klimawandel an, so dass erneuerbare Energieträger zukünftig stärker zum Einsatz kommen müssen.

Klimaschutz

Der Verkehr in Deutschland hat 2017 noch genauso viele CO2-Emissionen verursacht wie 1990 [3] – trotz effizienterer Motorentechnik. Damit hat sich der Verkehrsbereich zum Sorgenkind der internationalen Klimaschutzziele entwickelt. Aus diesen Gründen gewinnt auch in Unternehmen und Einrichtungen das Mobilitätsmanagement an Bedeutung.

Definition "betriebliches Mobilitätsmanagement"

Betriebliches Mobilitätsmanagement verbessert die Organisation aller Verkehrswege eines Betriebes bzw. einer Einrichtung. Dazu gehören die Arbeits- und Dienstwege der Beschäftigten, die Erreichbarkeit des Standorts für Kunden und Geschäftspartner, aber auch die effiziente Abwicklung von Versand- und Lieferverkehren. Alle am Standort verfügbaren Angebote und Verkehrsträger werden mit ihren spezifischen Stärken einbezogen. Dadurch werden unnötiger Verkehr mit den dabei einhergehenden Kosten vermieden, die Umwelt entlastet, die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert und das Image des Unternehmens verbessert.

In der Fachliteratur gibt es weitere Definitionen des Begriffs "betriebliches Mobilitätsmanagement", die sich teilweise auf bestimmte Handlungsfelder (z. B. die Arbeitswege der Mitarbeiter) oder Handlungsoptionen (z. B. die Vermeidung von Pkw-Alleinfahrten durch Angebote des öffentlichen Verkehrs) fokussieren.

Anlässe für das betriebliche Mobilitätsmanagement

Ein betriebliches Mobilitätsmanagement kann in Betrieben und Einrichtungen jeder Größe und Branche eingeführt werden. Es gibt bestimmte Anlässe, die erfahrungsgemäß häufig in Betrieben und Einrichtungen zur Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements führen. Hierzu zählen unter anderem Parkplatzprobleme, Anforderungen des betrieblichen Gesundheitsmanagements oder ausufernde Treibstoffkosten.

Unterstützung und Förderung

Die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements sowie die Erstellung und Umsetzung von betrieblichen Mobilitätskonzepten und -maßnahmen wird zunehmend unterstützt und gefördert.

Rahmenbedingungen des betrieblichen Mobilitätsmanagements

Das betriebliche Mobilitätsmanagement ist in ein System von betrieblichen, städtebaulichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen eingebunden. Maßnahmen des betriebli-chen Mobilitätsmanagements entfalten eine größere und nachhaltigere Wirkung, wenn sie in übergeordnete Strukturen eingebunden werden, wie zum Beispiel in Quartiersplanungen oder beim Neubau von Gewerbegebieten.

Literaturhinweise

  • VDI-Richtlinie 5110, Blatt 1 (Entwurf): Betriebliches Mobilitätsmanagement, Qualifikationsmerkmale für die Auswahl von befähigten Personen im Mobilitätsmanagement. Mai 2018 [4]
  • ACE Auto Club Europa e.V. (Hrsg.) (2018): Mobilität gestalten, Stillstand verhindern – Analysen, Praxisberichte und Aktuelles zum betrieblichen Mobilitätsmanagement in Deutschland. Broschüre im Rahmen des Projektes "Gute Wege zur guten Arbeit", gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Berlin Downlaod
  • Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung (Hrsg.), bearbeitet durch Forschungsgesell-schaft Mobilität - FGM (2014): Betriebliches Mobilitätsmanagement - Ein Leitfaden zur Unterstützung umweltfreundlicher Wege zur Arbeit, Graz Download
  • Servicestelle der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz bei der DIHK Ser-vice GmbH (Hrsg.) (2017): Praxisleitfaden Betriebliches Mobilitätsmanagement. Publika-tion im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE), geför-dert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin Download
  • Geschäftsstelle Zukunftsnetz Mobilität NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (Hrsg.) (2016): Kosteneffizienz durch Mobilitätsmanagement – Handbuch für die kommunale Praxis. Gefördert durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Ver-kehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln
  • Technische Universität Berlin, Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung (Hrsg.) (2017): Mobilität erfolgreich managen - Konzepte und Strategien für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik mit Mobilitätsmanagement. Erstellt im Rahmen des Projektes "Mobilitätsmanagement in Deutschland - Möglichkeiten und Grenzen verkehrspolitischer Gestaltung am Beispiel Mobilitätsmanagement", bearbeitet durch: Prof. Dr. Oliver Schwedes, Benjamin Stern-kopf, Alexander Rammert, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und For-schung, Berlin [5]
  • Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (2018): Verkehr in Zahlen 2017/2018 [6]
  • Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (2017): Mobilität in Deutschland [7]

Einzelnachweise