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Version vom 27. August 2018, 15:29 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Gründe für Mobilitätsmanagement
Mit einem betrieblichen Mobilitätsmanagement verbessern Unternehmen und Organisatio-nen die Mobilität in ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Zudem bieten Sie Ihren Be-schäftigten Möglichkeiten für eine preisgünstigere und gesündere Mobilität.
- Weniger Pkw-Stellplätze bedeuten weniger Kosten.
- Vorhandene Fahrzeuge können besser ausgelastet werden.
- Stress und Zeitverluste durch die Fahrt mit dem Auto können reduziert werden.
- Fahrradfahren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel machen Mitarbeiter ge-sünder und mobiler.
- Attraktive Mobilitätsangebote steigern das Image des Unternehmens.
Zudem verspüren viele Unternehmen einen zunehmenden Druck aufgrund von Problemen im regionalen Umfeld:
Flächenknappheit
Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Vor allem in den Ballungsräumen ist der Druck auf die Flächennutzung hoch; Flächen für den fließenden und ruhenden Verkehr stehen in Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen (Wohnen, Arbeiten, Erholung). Auch die vorhan-dene Verkehrsinfrastruktur ist stark belastet, Verkehrsprobleme und Staumeldungen neh-men zu. Ein Arbeitnehmer in Deutschland verbringt heute in den Ballungsräumen durch-schnittlich 30 Stunden pro Jahr im Stau [1]
Gesundheitsbelastungen
Die Konzentrationen an Luftschadstoffen überschreiten in vielen deutschen Städten die vor-geschriebenen Grenzwerte. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurden 2010 euro-paweit Grenzwerte unter anderem für Stickstoffdioxid festgelegt. Aufgrund von Überschrei-tungen dieser Grenzwerte drohen in diversen Städten deshalb Fahrverbote [2].
Energiewende
Verkehr benötigt Energie. Über 90 Prozent der im Verkehr eingesetzten Energie stammt aus fossilen Energiequellen (Benzin, Diesel, Erdgas). Fossile Energieträger sind nur begrenzt ver-fügbar, zudem heizt deren Verbrennung den Klimawandel an, so dass erneuerbare Energie-träger zukünftig stärker zum Einsatz kommen müssen.
Klimaschutz
Der Verkehr in Deutschland hat 2017 noch genauso viele CO2-Emissionen verursacht wie 1990 [3] – trotz effizienterer Motorentechnik. Damit hat sich der Verkehrsbereich zum Sorgenkind der internationalen Klimaschutzziele entwickelt. Aus diesen Gründen gewinnt auch in Unternehmen und Einrichtungen das Mobilitätsma-nagement an Bedeutung.
Definition "betriebliches Mobilitätsmanagement"
Betriebliches Mobilitätsmanagement verbessert die Organisation aller Verkehrswege eines Betriebes bzw. einer Einrichtung. Dazu gehören die Arbeits- und Dienstwege der Beschäftig-ten, die Erreichbarkeit des Standorts für Kunden und Geschäftspartner, aber auch die effiziente Abwicklung von Versand- und Lieferverkehren. Alle am Standort verfügbaren Angebote und Verkehrsträger werden mit ihren spezifischen Stärken einbezogen. Dadurch werden un-nötiger Verkehr mit den dabei einhergehenden Kosten vermieden, die Umwelt entlastet, die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert und das Image des Unternehmens verbessert.
In der Fachliteratur gibt es weitere Definitionen des Begriffs "betriebliches Mobilitätsmanagement", die sich teilweise auf bestimmte Handlungsfelder (z. B. die Arbeitswege der Mit-arbeiter) oder Handlungsoptionen (z. B. die Vermeidung von Pkw-Alleinfahrten durch Ange-bote des öffentlichen Verkehrs) fokussieren.
Anlässe für das betriebliche Mobilitätsmanagement
Ein betriebliches Mobilitätsmanagement kann in Betrieben und Einrichtungen jeder Größe und Branche eingeführt werden. Es gibt bestimmte Anlässe, die erfahrungsgemäß häufig in Betrieben und Einrichtungen zur Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements führen. Hierzu zählen unter anderem Parkplatzprobleme, Anforderungen des betrieblichen Gesundheitsmanagements oder ausufernde Treibstoffkosten.
Unterstützung und Förderung
Die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements sowie die Erstellung und Umsetzung von betrieblichen Mobilitätskonzepten und -maßnahmen wird zunehmend unterstützt und gefördert.
Rahmenbedingungen des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Das betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) ist in ein System von betrieblichen, städtebaulichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen eingebunden. Maßnahmen des BMM entfalten eine größere und nachhaltigere Wirkung, wenn sie in übergeordnete Strukturen eingebunden werden.
Literaturhinweise
VDI-Richtlinie 5110, Blatt 1 (Entwurf): Betriebliches Mobilitätsmanagement, Qualifikationsmerkmale für die Auswahl von befähigten Personen im Mobilitätsmanagement, Mai 2018, Quelle: [4]
ACE (2018): Mobilität gestalten, Stillstand verhindern - Analysen, Praxiberichte und Aktuelles zum betrieblichen Mobilitätsmanagement in Deutschland, Broschüre im Rahmen des Projektes "Gute Wege zur guten Arbeit", herausgegeben vom ACE Auto Club Europa e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Berlin, Mai 2018, Download: [5]
Stadt Graz (2014): Betriebliches Mobilitätsmanagement - Ein Leitfaden zur Unterstützung umweltfreundlicher Wege zur Arbeit, Hrsg.: Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung, bearbeitet durch Forschungsgesellschaft Mobilität - FGM, Graz, Januar 2014, Download: [6]
DIHK (2017): Praxisleitfaden Betriebliches Mobilitätsmanagement, Publikation im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE), Hrsg.: Servicestelle der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz bei der DIHK Service GmbH, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin 2017, Download: [7]
Zukunftsnetz Mobilität NRW (2016): Kosteneffizienz durch Mobilitätsmanagement - Handbuch für die kommunale Praxis, Hrsg.: Geschäftsstelle Zukunftsnetz Mobilität NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg, gefördert durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln 2016
TU Berlin (2017): Mobilität erfolgreich managen - Konzepte und Strategien für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik mit Mobilitätsmanagement, erstellt im Rahmen des Projektes "Mobilitätsmanagement in Deutschland - Möglichkeiten und Grenzen verkehrspolitischer Gestaltung am Beispiel Mobilitätsmanagement", Hrsg.: Technische Universität Berlin, Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung, bearbeitet durch: Prof. Dr. Oliver Schwedes, Benjamin Sternkopf, Alexander Rammert, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin 2017, Quelle: [8]
BMVI (2018): Verkehr in Zahlen 2017/2018 [9]
BMVI (2017): Mobilität in Deutschland [10]
Wikipedia "Betriebliches Mobilitätsmanagement" [11]