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== Tipps und Hinweise == | == Tipps und Hinweise == |
Version vom 2. August 2018, 16:25 Uhr
Das betriebliche Mobilitätsmanagement ist in hohem Maße von äußeren Faktoren (wie die Verkehrsinfrastruktur, aber auch Gesetzgebung) beeinflusst. Einzelne Betriebe können in begrenztem Umfang Einfluss auf äußere Rahmenbedingungen nehmen. Durch Kooperationen lässt sich hingegen der Einfluss vergrößern. Zudem ergeben sich durch Kooperationen für den einzelnen Betrieb weitere Maßnahmenansätze. Durch Zusammenarbeit mit anderen Betrieben und öffentlichen Stellen und durch die Einbindung und Nutzung von Unterstützern von außen kann interner Aufwand reduziert, die Maßnahmenumsetzung beschleunigt und verbessert und damit insgesamt die Effektivität und Stabilität des betrieblichen Mobilitätsmanagements erhöht werden.
Inhaltsverzeichnis
Maßnahmen(bündel)
Zusammenarbeit mit der Standortkommune
Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen für Verkehrsinfrastruktur oder Stadtplanung bei der Stadt kann für beide Seiten vorteilhaft sein. Betriebe haben einen Ansprechpartner, der bei Fragestellungen und Problemen z.B. der Verkehrsführung oder des öffentlichen Verkehrs, unterstützen kann. Und die zuständigen Personen bei der Stadtverwaltung haben betriebliche Ansprechpartner, die ihnen Hinweise auf spezifische Bedarfslagen und Interessen vor Ort geben können. Wenn Betriebe und Verwaltung gemeinsam ihre Anliegen formulieren finden sie i.d.R. mehr Gehör bei den politischen RÉntscheidungsträgern.
Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken
In Fragen des Klimaschutzes und der Energieeffizienz haben sich lokale Bündnisse und Netzwerke zur Koordination von Aktivitäten und zum Austausch von Erfahrungen bewährt. Auch für die Verbesserung der Verkehrssituation vor Ort haben sich an manchen Orten bereits Aktionsbündnisse formiert (siehe zum Beispiel die Mobilitätspartnerschaft Düsseldorf [1]).
Zusammenarbeit mit Nachbarn
Die Zusammenarbeit mit Nachbarbetrieben bzw. innerhalb von Gewerbegebieten ist naheliegend und wird bereits von vielen Betrieben praktiziert. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass alle Betriebe dieselben standörtlichen Bedingungen aufweisen. Ansätze wie die Bildung von Fahrgemeinschaften, die auf eine größere Anzahl an Interessenten angewiesen sind, erhöhen ihre Realisierungschancen durch eine Kooperation mit Nachbarbetrieben. Investitionen z.B. in Ladeinfrastruktur für Elektromobilität sind gemeinsam kostengünstiger zu realisieren.
Branchenlösungen
Für andere Themenbereiche wie "Umwelt" oder "Energie" gibt es bereits zahlreiche branchenspezifische Informationen und Lösungen. Im Themenfeld Mobilität sind diese noch nicht weit verbreitet. Dabei könnte der Erfahrungsaustausch z.B. von Betrieben mit einem hohen Kundenaufkommen (Werksverkauf, Gastronomie, Veranstaltungsanbieter) wertvolle Informationen und Impulse, ggf. sogar Kooperationen, liefern.
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Die Verkehrsprobleme sind mittlerweile unübersehbar, und sie werden in Gesellschaft und Medien intensiv diskutiert. Das Interesse an guten Beispielen und Lösungen ist groß. Von daher lohnt es sich für Betriebe, die mit ihrem betrieblichen Mobilitätsmanagement Erfolge erzielen konnten, diese auch zu zeigen. Die örtliche Presse reagiert auf solche Nachrichten meist sehr positiv. Aber auch in Veranstaltungen und Fachpublikationen werden gute Beispiele für ein funktionierendes Mobilitätsmanagement gerne genutzt.
Tipps und Hinweise
- In den meisten Städten in Deutschland gibt es Klimaschutzmanager, die die verschiedenen Projekte im Klimaschutz koordinieren. Die kommunalen Klimaschutzmanager haben meist einen guten Überblick über die Klimaschutz- und Umweltaktivitäten am Ort, und können zudem in vielen Fragen als Lotse innerhalb der Stadtverwaltung unterstützen.
- Die Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde, die den öffentlichen Verkehr organisieren, entwickeln sich in Richtung eines Mobilitätsdienstleisters, bei dem sich verschiedene lokale Angebote (wie z.B. Fahrradverleih, Carsharing) bündeln. Hier lohnt sich ein Blick auf die Homepage des lokalen Unternehmens, um einen Eindruck über das Angebotsspektrum zu gewinnen.
Praxisbeispiele
- Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat für ihr betriebliches Mobilitätsmanagement eine Reihe von Angeboten entwickelt. Um sicherzustellen, dass die Beschäftigten über verschiedene Kanäle entsprechend informiert werden, wurde eine Mobilitätskoordinatorin eingesetzt. Für die professionelle Kommunikation hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt das Logo und den Slogan „mobimax – umsteigen lohnt sich!“ entwickelt, mit denen alle Angebote gekennzeichnet werden. Plakate und Flyer werben für die Nutzung von ÖPNV und Fahrrad sowie für das Jobticket. Zur Einführung des Jobtickets wurden für alle Beschäftigten Informationstage durchgeführt, in deren Verlauf jeder interessierte Mitarbeiter eine persönliche Beratung bekam. Dieses Angebot erhalten auch neu eingestellte Mitarbeiter. Und im Intranet ist eine Rubrik „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ eingerichtet, in der alle Informationen zur Beantragung des Jobtickets zu finden sind. Ein eigens entwickelter Fahrtkostenrechner ermöglicht den Beschäftigten eine vergleichende Berechnung, wie viel die Fahrt zur Arbeit mit dem Pkw bzw. mit dem Jobticket kostet. Quelle: Broschüre mobil gewinnt
- "3mobil – Modellregion für Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum" ist ein Kooperationsprojekt der drei Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen sowie der Industrie- und Handelskammer und des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg. Im Teilprojekt „Überbetriebliches Mobilitätsmanagement“ wurde in den Gewerbegebieten der Modellgemeinden Schramberg-Sulgen, Rietheim-Weilheim und St.Georgen 15 der dort ansässigen Betriebe mit insgesamt über 6000 Mitarbeitern einbezogen. Zahlreiche Vor-Ort-Workshops, Mitarbeiterbefragungen und Wohnstandortsanalysen bildeten die Grundlage für die Maßnahmenentwicklung und Umsetzung der Leitprojekte zur ÖPNV-Verbesserung, Fahrrad(Pedelec)-Förderung, Mitfahrbörsen, Einsatz Elektrofahrzeuge in Fuhrparks und Weiterentwicklung von Mobilitätsinformationen und Policies. [2]
- Das Modell Mobil.Pro.Fit. kombiniert den lokalen Netzwerkgedanken mit konkreten Aktivitäten vor Ort. In Workshops werden teilnehmende Unternehmen geschult, zudem tauschen sie Erfahrungen aus und planen Gemeinschaftsaktionen. Zwischen den Workshops erarbeiten die teilnehmenden Organisationen mit Unterstützung eines Mobilitätsberaters ein betriebliches Mobilitätskonzept. Nach Abschluss der ca. 9-monatigen Projektphase präsentieren die Teilnehmer ihre Ergebnisse und werden von der jeweiligen Standortgemeinde als Vorreiter in Sachen Mobilitätsmanagement ausgezeichnet. Seit 2013 haben etwa 80 Betriebe an einem Mobil.Pro.Fit.-Projekt teilgenommen. Die Ergebnisse der Projekte sind auf der Projekt-Homepage Mobil.Pro.Fit. einsehbar.[3]
Weitere Hilfestellungen
Quellen: - xxxx - xxxx
Links: - Link-Text
Ansprechpartner: ggf. Benennung von Personen und Institutionen, die weiterhelfen können