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Die Verkehrsmittelwahl der Beschäftigten wird von zahlreichen Faktoren geprägt. Dies sind vor allem
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* verkehrliche Rahmenbedingungen am Standort bzw. im Betrieb,
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* die konkreten Arbeits- und Dienstwege sowie
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* individuelle Verhaltensmuster und Präferenzen der Beschäftigten.
  
Die Verkehrsmittelwahl der Beschäftigten wird von zahlreichen Faktoren geprägt. Dies sind vor allem
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Sind diese Faktoren bekannt, lassen sich die Rahmenbedingungen für die Verkehrsmittelwahl und die effiziente Nutzung von Verkehrsmitteln gezielt optimieren. Am Anfang des betrieblichen Mobilitätsmanagements sollten daher stets entsprechende Analysen stehen. Ziel ist es
*  verkehrliche Rahmenbedingungen am Standort bzw. im Betrieb,
 
die konkreten Arbeitswege sowie 
 
*  individuelle Verhaltensmuster und Präferenzen der Beschäftigten.
 
  
Sind diese Faktoren bekannt lassen sich die Rahmenbedingungen für die Verkehrsmittelwahl gezielt optimieren. Am Anfang des betrieblichen Mobilitätsmanagements sollten daher stets entsprechende Analysen stehen. Ziel ist es
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* die Potenziale des betrieblichen Mobilitätsmanagements zu ermitteln,
* die Potentiale des betrieblichen Mobilitätsmanagements zu ermitteln,  
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* Anhaltspunkte für eine möglichst effektive und effiziente Auswahl und Gestaltung der Maßnahmen zu erhalten und schließlich
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* die gesteckten Ziele zu überprüfen, um ggf. nachsteuern zu können.
* die gesteckten Ziele zu überprüfen, um ggf. auch nachsteuern zu können.
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Einfache Analysen sind teilweise mit eigenen Ressourcen leistbar. Um das volle Potenzial eines systematischen Mobilitätsmanagements zu nutzen, empfiehlt es sich, die Unterstützung professioneller Berater und Dienstleister in Anspruch zu nehmen.
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== Analysen im betrieblichen Mobilitätsmanagement ==
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Folgende Instrumente haben sich in der Praxis bewährt und werden heute von den meisten professionellen Mobilitätsmanagement-Beratern und -dienstleistern eingesetzt:
  
Folgende Instrumente haben sich in der Praxis bewährt und werden heute von den meisten professionellen Mobilitätsmanagement-Beratern und -Dienstleistern eingesetzt:
 
 
*  Standort- und Betriebs-Check
 
*  Standort- und Betriebs-Check
 
*  Wohnstandortanalyse
 
*  Wohnstandortanalyse
 
*  Mitarbeiterbefragung
 
*  Mitarbeiterbefragung
  
Einfache Analysen sind teilweise mit eigenen Ressourcen leistbar. Um das volle Potential eines systematischen Mobilitätsmanagements zu nutzen, empfiehlt es sich allerdings, die Unterstützung professioneller Berater und Dienstleister in Anspruch zu nehmen.  
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Diese Methoden bilden das Analyse-Gerüst im Handlungsfeld "Arbeitswege der Mitarbeiter". In weiteren Handlungsfeldern des betrieblichen Mobilitätsmanagements (z. B. im Fuhrpark und bei der Betrachtung von Dienst- und Geschäftsreisen) gibt es weitere, auf die jeweilige Aufgabe zugeschnittene [[Analysen|Analysemöglichkeiten]].
== Der Standort- und Betriebs-Check ==
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'''Der Standort- und Betriebs-Check'''
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In einem ersten Schritt sollte die Ausgangslage überprüft werden. Dabei sind insbesondere die Voraussetzungen und Bedingungen am [[Standort]] von Interesse.
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'''Die Wohnstandortanalyse'''
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Auf Basis der anonymisierten Wohnstandortdaten der Belegschaft (empfehlenswert sind mindestens Postleitzahl, Ort und Straße) werden Entfernungs- und Herkunfts-Cluster gebildet und auf einer Umgebungskarte dargestellt. Gerade in der Zusammenschau mit Haltepunkten und Linien des öffentlichen Verkehrs wird der dringendste Handlungsbedarf schon oft auf einen Blick sichtbar. Aber auch Potenziale für die Bildung von Fahrgemeinschaften lassen sich so schnell identifizieren.
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'''Die Mitarbeiterbefragung'''
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Im Zentrum des Mobilitätsmanagements stehen die Beschäftigten. Am wichtigsten ist es daher, diese Zielgruppe, ihr Verkehrsverhalten, ihre Präferenzen und Wünsche so gut wie möglich kennenzulernen. Vor allem gilt es zu herauszufinden, wie häufig für welche Distanzen welche Verkehrsmittel genutzt werden. Auf dieser Basis lässt sich bereits ein entfernungsabhängiger Modal Split (die Verteilung auf die verschiedenen Verkehrsmittel) ermitteln: Ist beispielsweise im Nahbereich bis fünf Kilometer der Fahrrad-Anteil niedrig und der Pkw-Anteil hoch, deutet dies auf entsprechende Umsteiger-Potenziale und ein sinnvolles Handlungsfeld für das betriebliche Mobilitätsmanagement hin. Wichtig ist es, dabei eine mögliche Kombination verschiedener Verkehrsmittel oder auch kombinierte Wege in den Blick zu nehmen. Neben der Ist-Analyse des Modal Split gibt eine entsprechende Befragung auch Aufschluss über die Umsteigebereitschaft auf alternative Verkehrsmittel und Anforderungen an die jeweiligen Rahmenbedingen und Angebotsqualität. Je nach Möglichkeit die Befragung quantitativ hochzurechnen und nach Zielgruppen zu differenzieren, können daraus abgeleitete Maßnahmen auch mengenmäßig ausgelegt werden (Zahl der Fahrradstellplätze oder Job-Ticketnachfrage) und an die affinen Segmente der Belegschaft gezielt herangetragen werden. Wiederholte Befragungen nach Einführung des betrieblichen Mobilitätsmanagements geben Aufschluss darüber, wie wirksam die Maßnahmen sind und wo möglicherweise nachjustiert werden sollte.
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== Tipps und Tricks ==
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'''Nützliche Apps zur Standortanalyse'''
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Im Internet stehen eine ganze Reihe nützlicher Apps zur Verfügung, mit denen standörtliche Gegebenheiten verdeutlicht und die Standortanalyse untermauert werden können. Beispiele sind:
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* Mit dem Programm Openrouteservice Maps [https://maps.openrouteservice.org/directions?n1=51.472295&n2=7.209091&n3=12&b=0&k1=en-US&k2=km] lässt sich die Erreichbarkeit eines Standorts mit verschiedenen straßengebundenen Verkehrsmitteln (Pkw, Fahrrad, Pedelec) anhand von Isochronen (Zeit, Entfernung) darstellen.
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* Zur Darstellung der Alternativen in Verkehrsmittelwahl und Routen einer bestimmten Verbindung (z. B. beim Arbeitsweg oder bei einer Dienstreise) stehen mehrere gute Alternativen zur Verfügung. Häufig genutzt werden der DB Navigator der Bahn [https://www.bahn.de/p/view/service/mobile/db-navigator.shtml], GoogleMaps [https://www.google.de/maps/] und die Apps der regionalen Verkehrsverbünde. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Apps, die speziellere Funktionalitäten aufweisen. Beispiele sind RouteRank [https://www.routerank.com/de/], door2door [https://www.door2door.io/de/solutions.html], die Nahverkehrs-App Ally [https://www.allyapp.com/de/index.html] oder MyMobilityMap [https://www.mymobilitymap.de/]. Andere Apps konzentrieren sich auf bestimmte Regionen, wie z.B. Moovel (Hamburg, Stuttgart) [https://www.moovel.com/de/de].
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* Die professionellen Mobilitätsmanagementberatungen in Deutschland verfügen über ausgearbeitete Analysetools und können die Vorteile verschiedener Wegeketten nach Zeit, Kosten, Klimaschutz, Gesundheit unterschiedlich oder miteinander gewichtet visualisieren.
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'''Datenschutz ernst nehmen!'''
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Bei der Wohnstandortanalyse werden zwar anonymisierte Daten genutzt, und auch die Mitarbeiterbefragung erfolgt natürlich anonym und freiwillig. Dennoch sollte das Thema Datenschutz sehr ernst genommen werden, insbesondere wenn externe Berater oder Dienstleister mit der Durchführung beauftragt werden sollen. Am besten werden Datenschutzbeauftrage sowie der Betriebs- oder Personalrat rechtzeitig informiert und eingebunden. Dann steht einer erfolgreichen Analyse und Erhebung in der Regel nichts im Wege.
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== Praxisbeispiele ==
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Standortanalysen bilden die Grundlagen des Mobilitätsmanagements. Diese werden in der Regel nicht veröffentlicht, so dass an dieser Stelle ein Verweis auf gute Praxisbeispiele nicht möglich ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass jedem Konzeptbeispiel, auf das in diesem Leitfaden verwiesen wird, eine mehr oder weniger intensive Analyse der Standortgegebenheiten zugrunde liegt. Professionelle Mobilitätsberater beschreiben auf ihren Homepages ihr Leistungs- und Beratungsangebot und verdeutlichen dieses mit Ergebnisdarstellungen [https://www.ecolibro.de/de/Tools/JobMOBILEETY], [http://mm.team-red.de/index.php?id=530].
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== Weitere Hilfestellungen ==
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'''Links'''
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* Openrouteservice Maps [https://maps.openrouteservice.org/directions?n1=51.472295&n2=7.209091&n3=12&b=0&k1=en-US&k2=km/]
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* Ally [https://www.allyapp.com/de/index.html]
  
In einem ersten Schritt sollte die Ausgangslage überprüft werden. Dabei werden beispielsweise folgende Aspekte in den Blick genommen:
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* DB Navigator [https://www.bahn.de/p/view/service/mobile/db-navigator.shtml]
*  Wie ist die Parkplatzsituation auf dem Betriebsgelände und im direkten Umfeld (Verfügbarkeit, Auslastung, Bewirtschaftung etc.)?
 
*  Welche konkreten Belastungen hat der Betrieb durch einen hohen Anteil an Pkw-Alleinfahrten? Was sind die Motive zu einer Verbesserung der Situation?
 
*  Wie ist das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel (ÖV)? Welche Haltepunkte liegen in Betriebsnähe und von welchen Linien werden sie wie regelmäßig bedient?
 
*  Gibt es bereits eine Unterstützung für ÖV-Pendler wie etwa ein Jobticket? 
 
*  Wie sieht die Infrastruktur für Fahrradfahrer aus (Abstellanlagen, Duschen, Spinde etc.)? Gibt es für sie weitere Serviceleistungen?
 
*  Werden Beschäftigte bei der Bildung und Nutzung von Fahrgemeinschaften unterstützt?
 
== Die Wohnstandortanalyse ==
 
  
Sehr aufschlussreich ist auch eine so genannte Wohnstandortanalyse: Auf Basis der anonymisierten Wohnstandortdaten der Belegschaft (empfehlenswert sind mindestens Postleitzahl, Ort und Straße) werden Entfernungs- und Herkunfts-Cluster gebildet und auf einer Umgebungskarte dargestellt. Gerade in der Zusammenschau mit Haltepunkten und Linien des ÖV wird der dringendste Handlungsbedarf schon oft auf einen Blick sichtbar. Aber auch Potentiale für die Fahrgemeinschaftsbildung lassen sich so schnell identifizieren.  
+
* door2door [https://www.door2door.io/de/solutions.html]
  
== Die Mitarbeiterbefragung ==
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* GoogleMaps [https://www.google.de/maps/]
  
Im Zentrum des Mobilitätsmanagements stehen die Beschäftigten. Am wichtigsten ist es daher, diese Zielgruppe, ihr Verkehrsverhalten, ihre Präferenzen und Wünsche so gut wie möglich kennenzulernen. Vor allem gilt es zu herauszufinden, wie häufig für welche Distanzen welche Verkehrsmittel genutzt werden. Auf dieser Basis lässt sich bereits ein entfernungsabhängiger Modal Split (die Verteilung der verschiedenen Verkehrsmittel) ermitteln: Ist beispielsweise im Nahbereich bis fünf Kilometer der Fahrrad-Anteil niedrig und der Pkw-Anteil hoch, deutet dies auf entsprechende Umsteiger-Potentiale und ein sinnvolles Handlungsfeld für das betriebliche Mobilitätsmanagement hin. Wichtig ist es, dabei nach Sommer und Winter zu differenzieren und eine mögliche Kombination verschiedener Verkehrsmittel oder auch kombinierte Wege in den Blick zu nehmen.  
+
* Moovel [https://www.moovel.com/de/de]
Wiederholte Befragungen nach Einführung des betrieblichen Mobilitätsmanagements geben Aufschluss darüber, wie wirksam die Maßnahmen sind und wo möglicherweise nachjustiert werden sollte.  
 
  
== Datenschutz ernst nehmen! ==
+
* MyMobilityMap [https://www.mymobilitymap.de/]
  
Bei der Wohnstandortanalyse werden zwar anonymisierte Daten genutzt, und auch die Mitarbeiterbefragung erfolgt natürlich anonym und freiwillig. Dennoch sollte das Thema Datenschutz sehr ernst genommen werden, vor allem auch dann, wenn externe Berater oder Dienstleister mit der Durchführung beauftragt werden sollen. Am besten werden der oder die Datenschutzbeauftrage sowie der Betriebs- oder Personalrat rechtzeitig informiert und eingebunden. Dann steht einer erfolgreichen Analyse und Erhebung in der Regel nichts im Wege.
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* RouteRank [https://www.routerank.com/de/]

Aktuelle Version vom 11. September 2018, 08:45 Uhr

(Bildquelle: rawpixel - pixabay

Die Verkehrsmittelwahl der Beschäftigten wird von zahlreichen Faktoren geprägt. Dies sind vor allem

  • verkehrliche Rahmenbedingungen am Standort bzw. im Betrieb,
  • die konkreten Arbeits- und Dienstwege sowie
  • individuelle Verhaltensmuster und Präferenzen der Beschäftigten.

Sind diese Faktoren bekannt, lassen sich die Rahmenbedingungen für die Verkehrsmittelwahl und die effiziente Nutzung von Verkehrsmitteln gezielt optimieren. Am Anfang des betrieblichen Mobilitätsmanagements sollten daher stets entsprechende Analysen stehen. Ziel ist es

  • die Potenziale des betrieblichen Mobilitätsmanagements zu ermitteln,
  • Anhaltspunkte für eine möglichst effektive und effiziente Auswahl und Gestaltung der Maßnahmen zu erhalten und schließlich
  • die gesteckten Ziele zu überprüfen, um ggf. nachsteuern zu können.

Einfache Analysen sind teilweise mit eigenen Ressourcen leistbar. Um das volle Potenzial eines systematischen Mobilitätsmanagements zu nutzen, empfiehlt es sich, die Unterstützung professioneller Berater und Dienstleister in Anspruch zu nehmen.

Analysen im betrieblichen Mobilitätsmanagement

Folgende Instrumente haben sich in der Praxis bewährt und werden heute von den meisten professionellen Mobilitätsmanagement-Beratern und -dienstleistern eingesetzt:

  • Standort- und Betriebs-Check
  • Wohnstandortanalyse
  • Mitarbeiterbefragung

Diese Methoden bilden das Analyse-Gerüst im Handlungsfeld "Arbeitswege der Mitarbeiter". In weiteren Handlungsfeldern des betrieblichen Mobilitätsmanagements (z. B. im Fuhrpark und bei der Betrachtung von Dienst- und Geschäftsreisen) gibt es weitere, auf die jeweilige Aufgabe zugeschnittene Analysemöglichkeiten.

Der Standort- und Betriebs-Check

In einem ersten Schritt sollte die Ausgangslage überprüft werden. Dabei sind insbesondere die Voraussetzungen und Bedingungen am Standort von Interesse.

Die Wohnstandortanalyse

Auf Basis der anonymisierten Wohnstandortdaten der Belegschaft (empfehlenswert sind mindestens Postleitzahl, Ort und Straße) werden Entfernungs- und Herkunfts-Cluster gebildet und auf einer Umgebungskarte dargestellt. Gerade in der Zusammenschau mit Haltepunkten und Linien des öffentlichen Verkehrs wird der dringendste Handlungsbedarf schon oft auf einen Blick sichtbar. Aber auch Potenziale für die Bildung von Fahrgemeinschaften lassen sich so schnell identifizieren.

Die Mitarbeiterbefragung

Im Zentrum des Mobilitätsmanagements stehen die Beschäftigten. Am wichtigsten ist es daher, diese Zielgruppe, ihr Verkehrsverhalten, ihre Präferenzen und Wünsche so gut wie möglich kennenzulernen. Vor allem gilt es zu herauszufinden, wie häufig für welche Distanzen welche Verkehrsmittel genutzt werden. Auf dieser Basis lässt sich bereits ein entfernungsabhängiger Modal Split (die Verteilung auf die verschiedenen Verkehrsmittel) ermitteln: Ist beispielsweise im Nahbereich bis fünf Kilometer der Fahrrad-Anteil niedrig und der Pkw-Anteil hoch, deutet dies auf entsprechende Umsteiger-Potenziale und ein sinnvolles Handlungsfeld für das betriebliche Mobilitätsmanagement hin. Wichtig ist es, dabei eine mögliche Kombination verschiedener Verkehrsmittel oder auch kombinierte Wege in den Blick zu nehmen. Neben der Ist-Analyse des Modal Split gibt eine entsprechende Befragung auch Aufschluss über die Umsteigebereitschaft auf alternative Verkehrsmittel und Anforderungen an die jeweiligen Rahmenbedingen und Angebotsqualität. Je nach Möglichkeit die Befragung quantitativ hochzurechnen und nach Zielgruppen zu differenzieren, können daraus abgeleitete Maßnahmen auch mengenmäßig ausgelegt werden (Zahl der Fahrradstellplätze oder Job-Ticketnachfrage) und an die affinen Segmente der Belegschaft gezielt herangetragen werden. Wiederholte Befragungen nach Einführung des betrieblichen Mobilitätsmanagements geben Aufschluss darüber, wie wirksam die Maßnahmen sind und wo möglicherweise nachjustiert werden sollte.

Tipps und Tricks

Nützliche Apps zur Standortanalyse

Im Internet stehen eine ganze Reihe nützlicher Apps zur Verfügung, mit denen standörtliche Gegebenheiten verdeutlicht und die Standortanalyse untermauert werden können. Beispiele sind:

  • Mit dem Programm Openrouteservice Maps [1] lässt sich die Erreichbarkeit eines Standorts mit verschiedenen straßengebundenen Verkehrsmitteln (Pkw, Fahrrad, Pedelec) anhand von Isochronen (Zeit, Entfernung) darstellen.
  • Zur Darstellung der Alternativen in Verkehrsmittelwahl und Routen einer bestimmten Verbindung (z. B. beim Arbeitsweg oder bei einer Dienstreise) stehen mehrere gute Alternativen zur Verfügung. Häufig genutzt werden der DB Navigator der Bahn [2], GoogleMaps [3] und die Apps der regionalen Verkehrsverbünde. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Apps, die speziellere Funktionalitäten aufweisen. Beispiele sind RouteRank [4], door2door [5], die Nahverkehrs-App Ally [6] oder MyMobilityMap [7]. Andere Apps konzentrieren sich auf bestimmte Regionen, wie z.B. Moovel (Hamburg, Stuttgart) [8].
  • Die professionellen Mobilitätsmanagementberatungen in Deutschland verfügen über ausgearbeitete Analysetools und können die Vorteile verschiedener Wegeketten nach Zeit, Kosten, Klimaschutz, Gesundheit unterschiedlich oder miteinander gewichtet visualisieren.

Datenschutz ernst nehmen!

Bei der Wohnstandortanalyse werden zwar anonymisierte Daten genutzt, und auch die Mitarbeiterbefragung erfolgt natürlich anonym und freiwillig. Dennoch sollte das Thema Datenschutz sehr ernst genommen werden, insbesondere wenn externe Berater oder Dienstleister mit der Durchführung beauftragt werden sollen. Am besten werden Datenschutzbeauftrage sowie der Betriebs- oder Personalrat rechtzeitig informiert und eingebunden. Dann steht einer erfolgreichen Analyse und Erhebung in der Regel nichts im Wege.

Praxisbeispiele

Standortanalysen bilden die Grundlagen des Mobilitätsmanagements. Diese werden in der Regel nicht veröffentlicht, so dass an dieser Stelle ein Verweis auf gute Praxisbeispiele nicht möglich ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass jedem Konzeptbeispiel, auf das in diesem Leitfaden verwiesen wird, eine mehr oder weniger intensive Analyse der Standortgegebenheiten zugrunde liegt. Professionelle Mobilitätsberater beschreiben auf ihren Homepages ihr Leistungs- und Beratungsangebot und verdeutlichen dieses mit Ergebnisdarstellungen [9], [10].

Weitere Hilfestellungen

Links

  • Openrouteservice Maps [11]